Unser schönes Jubiläum nehmen wir zum Anlass, Ihnen hier einen kurzen Rückblick unserer Geschichte in Wort und Bild zu präsentieren. Wir freuen uns, dass es noch einige Mitglieder unter uns gibt, die die unglaublich anpackende und im wahren Wortsinn steinige Anfangszeit miterlebt haben; Ihrem Mut gelten unser Dank und Anerkennung.
Der Vorstand
Die Geschichte der Wohnungsgenossenschaft Wildau eG
verfasst von unserer Praktikantin Emily Meißner im Rahmen ihrer Facharbeit am Oberstufenzentrum in Lübben
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Folgen des Krieges noch lange spürbar. Es gab vor allem zu wenige Wohnungen für junge Menschen, im Allgemeinen war der Wohnraum knapp. So kam es dazu, dass sich motivierte Menschen zusammengeschlossen haben, mit dem gemeinsamen Ziel, neuen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Sie wollten sich einbringen, mitmachen und Aufgaben übernehmen, da bot sich der Zusammenschloss zu einer Genossenschaft, die eine Art „Mitmachform” ist, besonders an. Daraus folgte, dass in Wildau am 07.02.1957 die erste Arbeiter Wohnungsgenossenschaft, abgekürzt AWG, gegründet wurde. Diese bestand zuerst aus nur 42 Mitgliedern und einem gewählten Vorstand. Der erste Vorsitzende war Herr Paul Scholz. Eine große Bedeutung für die damalige Realisierung der Bauprojekte hatten die Firmen VEB Schwermaschinenbau „Heinrich Rau” sowie die lnterflug GmbH. Beide waren die damaligen Trägerbetriebe. 1957 wurde mit dem Bau des ersten Objektes in der Jahnstraße 48 bis 52 begonnen. Es entstand das erste Gebäude mit drei Aufgängen und jeweils sechs Wohnungen pro Hauseingang. Bereits zwei Jahre später weitete die Genossenschaft ihren Bestand aus und baute ein weiteres Wohnhaus in der Jahnstraße 49 bis 51 mit ebenfalls insgesamt 18 Wohnungen. Davon inspiriert gründeten bereits 1959 die umliegenden Gemeinden ebenso Genossenschaften zur Wohnungsförderung. Es wurden die Wohnungsgenossenschaft „Aufbau” Zeuthen und die Wohnungsgenossenschaft Niederlehme gegründet. Mit Unterstützung ihrer engagierten Mitglieder legten diese drei Wohnungsgenossenschaften bis 1989 gemeinsam einen konstanten und ergebnisreichen Weg zurück.
Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 änderte sich vieles für diese kleinen Wohnungsgenossenschaften. Das neue Wirtschaftssystem in der Bundesrepublik Deutschland machte es unmöglich, die Verwaltung weiterhin ehrenamtlich durchzuführen. Trotz aller Herausforderungen siegte der genossenschaftliche Wille und Grundgedanke, jenes gemeinsam zu bewältigen. Die Vorstände aus den drei Wohnungsgenossenschaften einigten sich auf eine einvernehmliche Satzung sowie einen Zusammenschluss zur Wohnungsgenossenschaft Wildau eG. Seit dem 29.09.1990 bestreiten die frühere AWG Wildau, ,,Aufbau” Zeuthen und Niederlehme einen gemeinschaftlichen Weg. Ein neuer Abschnitt der Wohnungsgenossenschaft begann. Nun musste eine hauptamtliche Geschäftsleitung nebst Aufsichtsräten und Vorständen zusammengestellt werden. Wieder waren die engagierten Genossenschaftler gefordert, sich aktiv einzubringen. Die Hauptaufgaben waren nun die Koordination des gestiegenen Verwaltungsaufwands, sowie die Altschulden aus der vergangenen Zeit zu bewerkstelligen. Kredite zur Sanierung der Objekte waren dringend notwendig. Bis heute schaffte es die Wohnungsgenossenschaft Wildau eG, kein Objekt des Wohnungsbestandes verkaufen zu müssen. Im Gegenteil, die strukturierte und wirtschaftlich orientierte Verwaltung, mit einem hohen Maß an persönlichem Engagement, ermöglichte der Genossenschaft, den Wohnungsbestand sukzessive zu erweitern.